Zum Inhalt springen

Ein bunter Saum

Schmetterlings- und Wildbienensaum

Ein bunter Saum für Wildstrauchhecken

Um die Artenvielfalt zu fördern wurde von der Initiative „Kehrig summt“ im Frühjahr 2019 an der Streuobstwiese Siegenpfad ein Magerstandort und eine Vogelschutz-Hecke angelegt. Ergänzt wurde diese mit einem blütenreichen Saum. Dieser nennt sich „Schmetterlings-und Wildbienensaum“.

Er kann entlang von Wegen, auf Stufenrainen, zum Auflockern von Flächen oder wie hier vor einer Hecke als Unterbepflanzung gesät werden. Die Samenmischung für die Anlage eines solchen Saums kann im Fachhandel erworben werden.

Die von uns ausgewählte Mischung der Firma „Rieger Hofmann GmbH“ ist ein VWW zertifiziertes Regionalsaatgut und besteht aus 90% Kräuter und Blumen plus 10% Gräsern und berücksichtigt besonders die Ansprüche von Wildbienen und Schmetterlingen. Eine lange Blütezeit von früh blühenden Arten wie dem „Barbarakraut“ bis zu Hochsommerarten wie „Wegwarte“ oder „Moschus-Malve“ garantieren ein durchgehendes Nahrungsangebot für viele Insekten.

Eine Furchenbiene besucht die Acker-Witwenblume
Schwalbenschwanz an einer Distelblüte

Zu Beginn entwickeln sich einjährige heimische Pflanzen die in den Folgejahren von ausdauernden Arten ersetzt werden. Der Saum kann eine Höhe von bis zu 140 cm erreichen.

Zur Pflege genügt es, nach erfolgter Bestandsentwicklung, eine Mahd im Spätherbst oder besser im Frühjahr. Durch die Frühjahrsmadh werden die sogenannte „Wintersteher“ erhalten, also Pflanzen deren Früchte bzw. Samen den Winter über an der Pflanze verbleiben. Diese dienen Vögeln als Ansitzwarten und ihre Samen sind ein begehrtes Winterfutter. (Quelle: „Rieger Hofmann“)

Wintersteher, wie die „wilde Möhre“, sind außerdem wichtig als Überwinterungsplatz, besonders für Schmetterlinge wie z.B den Schwalbenschwanz. Dessen wunderschöne Raupe konnten wir im Sommer in dem angelegten Saum beobachten. Da die Puppe des Schwalbenschwanz, wie auch viele anderer Schmetterlingsraupen, in der unteren dichten Vegetation überwintert und sich erst im nächsten Frühjahr zum Falter entwickeln, ist ein Schnitt im Frühjahr dem Herbstschnitt vorzuziehen.

Auch die „Nickende Disteln“ und die „Wilde Karde“ bieten sowohl Wildbienen, Falter und Vögel einen wichtigen Überwinterungsplatz und eine nahrhafte Futterquelle. Distelköpfe sind mit die wertvollsten und artenreichsten Lebensräume auf einer Wiese oder wie in unserem Fall eines bunten Saums.

Der Schmetterlings- und Wildbienensaum bleibt bis zur vollen Entwicklung der Vogelschutzhecke eine attraktive Gehölz-Unterbepflanzung.
Wir können also auf eine vielfältige Entwicklung und hoffentlich auf viele interessante Besucher, sowohl tierischer als auch menschlicher Art, gespannt sein.

Die nickende Distel ist eine wahres Lebensraum-Wunder
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner