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Mähfreier Mai

"Nichttun" für mehr Artenvielfalt

No Mow May – Mähfreier Mai

Ein gepflegter Rasen ist zwar ein schöner Hingucker, für die Tierwelt aber ziemlich nutzlos. Die Aktion „No Mow May“ will mit dem „mähfreien Mai“ etwas gegen das massive Insektensterben tun. Die Aktion kommt ursprünglich aus Großbritannien. Eigentlich ist gerade Großbritannien für seine gepflegte Rasenkultur bekannt. Die Gartenbesitzer lassen nun aber schon seit einigen Jahren den Rasenmäher einen ganzen Monat in der Garage stehen: Im Mai wird nicht gemäht. Der Hintergrund: Ein akkurat gekürzter Rasen bietet Insekten so gut wie kein Futter oder Nistmöglichkeiten. Wer hingegen das Gras wachsen lässt und Wildkräutern die Chance gibt, sich zu vermehren, unterstützt viele Insektenarten und damit auch etliche Vögel. Insekten sind schließlich Nahrungsgrundlage unsere Singvögel, die gerade in der Brut- und Aufzuchtzeit der Jungvögel darauf angewiesen sind.

©WP_Sandbiene an Bellis

Im Grunde ist es eine Anregung, seine Pflegegewohnheiten beim Rasen im Monat Mai einmal ruhen zu lassen und zu schauen, wie auf einer normalerweise monotonen Rasenfläche mehr Leben entstehen kann. Denn in vielen Rasenflächen befinden sich schon blühende Pflanzen, die durch das regelmäßige Mähen nur nie zur Blüte kommen.

Der mähfreie Mai bietet also die Möglichkeit, mal etwas Neues auszuprobieren – Insekten und andere Kleintiere werden es euch danken! Natürlich kann man aber auch zu jeder anderen Zeit starten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten… Man kann komplette Rasenfläche vier Wochen lang nicht mähen oder nur Teilbereiche. So entstehen ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten im eigenen Garten. Ab Juni „darf“ man wieder die alten Mähgewohnheiten aufnehmen. Oder man entscheiden sich, immer wieder neue Blühinseln durch Nicht-Mähen zu schaffen. Lasst eurer Kreativität freien Lauf!  Jedes naturbelassene Stück Wiese ist ein wertvoller Beitrag.

Neben längeren Mähintervallen ist es für schöne Blumenwiesen auch wichtig, das Mähgut von der Wiese abzutransportieren und an anderer Stelle zu kompostieren oder anderweitig zu verwenden. Dadurch schafft man nährstoffarme Böden auf denen eine weitaus größere Anzahl an heimischen Blühpflanzen zu finden ist wie auf nährstoffreichen Flächen.

In England wird die Aktion jedes Jahr größer, mittlerweile zeigen dortige Zählungen auch schon einen deutlich positiven Effekt für Pflanzen und Insekten. Auch in Deutschland rufen immer mehr Vereinigungen, unter anderem die Deutsche Gartenbaugesellschaft und die Gartenakademie Rheinland-Pfalz, zum Mähfreien Mai auf.

Wir finden die Aktion einfach klasse. Wann kann man schon mal durch bloßes Nichtstun der Umwelt etwas Gutes tun?

Quellen:

Ökotest.de 

LL-Hessen

©WP_Nickender Blaustern-001
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