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Gelbbindige Furchenbiene

Unsere Wildbiene des Monats Juni 2022

Halictus scabiosae - Gelbbindige Furchenbiene

Die etwa 12-14 mm große Furchenbiene ist eine regelrechte Sonnenanbeterin. Angesichts des Klimawandels ist das ein großer Vorteil. Die aus dem Mittelmeerraum stammende Biene stand vor 20 Jahren noch auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Wildbienenarten. Doch mit den steigenden Temperaturen konnte sie sich mittlerweile bis in das nördliche Schleswig Holstein verbreiten.

Sie liebt trockenwarme Standorte wie Sand- oder Lehmgruben und ist auch an Ruderalstellen im Siedlungsbereich zu finden. Für ihre Nester wählt sie  vegetationsfreie horizontale Flächen, wo sie in selbstgegrabene bis zu 13-33 cm tiefen Hohlräume ihre Brutzellen anlegt

Unsere Biene des Monats Juni besucht gerne die Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis)
Ein Furchenbienen-Weibchensammelt Pollen und Nektar an der Blüte des Wiesenpippau
Die Männchen erkennt man gut an den langen Fühlernden gelben Beinen und dem lang gestreckten schmalen Körper
Viele der begehrten Blüten waschen in einer artenreichen Wildblumenwiese

Ungewöhnlich für eine Wildbiene, aber durchaus typisch für ihre Gattung ist ihre soziale Nistweise: Begattete Weibchen überwintern zusammen in ihrem Geburtsnest. Im Frühjahr (Mai) legt nur eines der Weibchen – die „Königin“ – Eier und bewacht den Nesteingang, während die anderen als „Hilfsweibchen“ die Brut versorgen.

Noch vor dem Schlüpfen ihrer Arbeiterinnen vertreibt die Königin die Hilfsweibchen, die nun eigene Nester gründen, indem sie selbst Gänge graben oder die Nester anderer Arten nutzen… (Quelle: www.wildbiene.de)

Als polylektische Art nutzt sie ein vielfältiges Blütenangebot als Polenquelle. Das heißt aber nicht, dass sie die Blüten zufällig aussucht. Bevorzugt werden hauptsächlich Korbblütengewächse wie Kornblume, Wiesenflockenblume, Wiesen-Pippau, Kugeldisteln, Wiesen-Witwenblume oder auch der Wiesen-Löwenzahn.

Eine Liste der Pollenquellen aus den 6 bevorzugten  Pflanzenfamilien findet man bei „Die Wildbienen Deutschlands“ von Paul Westrich. Hier ein Auszug daraus:

 

  • Korbblütengewächse:
  • Krause Distel (Carduus crispus)
  • Kornblume (Centaurea cyanus)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)
  • Rispen-Flockenblume (Centaurea stoebe)
  • Wegwarte (Cichorium intybus)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis)

 

  • Glockenblumengewächse:
  • Berg-Sandrapunzel (Jasione montana)

 

  • Windengewächse:
  • Acker-Winde (Convolvulus arvensis)
  • Zaun-Winde (Calystegia sepium)

 

  • Kardengewächse:
  • Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria)

 

  • Mohngewächse:
  • Klatsch-Mohn (Papaver rhoeas)
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