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Unsere Wildbiene des Monats Oktober 2023

Die Ackerhummel – Bombus pascuorum

Friedlicher Dauerflieger

Kaum eine andere Hummel kann man so lange im Jahr beobachten wie die hübsche, orange-bräunliche Ackerhummel.

Bereits ab März sieht man bei gutem Wetter die ersten Königinnen an den ersten Frühblüher nach Nahrung suchen. Sie haben den Winter gut in ihren geschützten Verstecken überstanden. 

Ab Mitte Juli fliegt dann die nächste Generation an neu geschlüpfte Männchen und Jungköniginnen. Die Ackerhummel hat eine sehr lange Flugzeit, teilweise kann man sie bis in den November hinein bei ihrer emsigen Suche nach Nahrung an vielen verschieden Blüten sehen.

Da sie beim Pollensammeln nicht auf bestimmte Pflanzenfamilien spezialisiert ist, nutzt die Ackerhumel eine Vielzahl verschiedener Pflanzen. Durch ihren langen Rüssel vermag sie tief in Blüten zu gelangen, um dort Nektar zu sammeln den andere Wildbienen nicht erreichen.

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Lippenblütler wie der Steppensalbei werden gerne von der Ackerhummel besucht
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Die 12-18 mm große Ackerhummel ist ein Ubiquist, das heißt, sie ist nicht an einen bestimmten Biotoptyp gebunden. Sie findet ihren Lebensraum sowohl im Offenland als auch im Wald. Als Kulturfolger ist sie auch sehr häufig im Siedlungsraum anzutreffen.

Die Art nistet sowohl unterirdisch als auch oberirdisch und ist dabei wenig wählerisch. Unterirdisch werden häufig verlassene Mäusenester genutzt, oberirdisch baut sich die Ackerhummel gerne unter Moospolstern, in der Krautschicht oder in den unterschiedlichsten Hohlräumen ihr Nest.

Die Völker  haben eine durchschnittliche Größe von 30 – 60, teilweise aber auch bis zu 150 Tieren.

Was kann man für die Ackerhummel tun?

Im Herbst stirbt das Hummelvolk mit der alten Königin ab und nur die Jungköniginnen überwintern. Diese haben sich im Sommer gleich nach dem Schlupf gepaart. Die Männchen sind bis zum Herbst ebenfalls abgestorben.

Die jungen Königinnen haben ihren Nektarmagen gut gefüllt und graben sich nun an einer geeigneten Stelle, meist in geringer Entfernung zum vorherigen Nest, ca. 15 Zentimeter tief in den Boden und warten dort drauf, dass die Temperaturen wieder ansteigen. Lässt man im Garten Grünschnitt, Laubhaufen oder eine Stück Krautschicht und dicke Moospolster liegen, findet sie hier schnell einen Unterschlupf für den Winter.

Vereinzelt findet man aber auch Hummelköniginnen, die nur unter einer Streuschicht oder Totholz wenige Zentimeter tief im Boden verharren. Wenn man eine Hummel so vorfinden, lassen man sie auf jeden Fall liegen und deckt sie wieder gut ab, damit die junge Königin den kalten Temperaturen trotzen kann!

©WP_Wildbiene des Monats-Ackerhummel
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Nur eine von zehn Hummelköniginnen überlebt den Winter.

Doch die die es geschafft haben, beginnen das Hummeljahr erneut, wenn die Bodentemperatur in einer Tiefe von 20 Zentimetern 5 – 6° Celsius erreicht hat.

Die Jungköniginnen fliegen aus und gründen einen neuen Staat. Wenn man im Frühjahr also eine Hummel entdeckt, ist es immer eine junge Königin auf der Suche nach einem geeigneten Nest.

Quelle: www.wildbiene.org

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